MALMOE

Editorial 91

MALMOE 91, März 2020

Ta-ta-ta-tammm! – Die bildungsbeflissenen MALMOE-Leser*innen werden es gleich erkannt haben, denn so klingt es, wenn das „Schicksal“ an die Tür klopft. Und zwar in Beethovens 5. Sinfonie. Der berühmte Österreicher aus Deutschland hätte im Jahr 2020 seinen 250. Geburtstag gefeiert, was der MALMOE-Redaktion als Feiergrund bestenfalls bizarr erscheint. Feiern sollte man nämlich lieber Lebende, so zum Beispiel MALMOE! Das wird nämlich im Jahr 2020 unglaubliche 20 Jahre alt! Yippie und hurra! Dabei haben wir festgestellt, dass Zeitungen seit 20 Jahren in Farbe gedruckt werden. Da sind wir natürlich auch gerne vorne mit dabei. Aber nicht gleich vor Begeisterung vom Stuhl springen, denn wir feiern erst im Sommer und zwar per luftig, lustiger Garten­party – watch out for (Farb-)Flyers! Zurück zu Beethoven. Der hieß aufgrund niederländischer Vorfahren „van Beethoven“ und ließ seinerzeit ein Verfahren anstrengen, das klären sollte, ob dies ein Adelstitel sei. Denn das Adelsrecht beinhaltete damals viele Privilegien. Beethoven hatte Pech, er wurde nicht in die illustre Runde der Aristokrat*innen eingelassen und wir haben 250 Jahre später Glück, dass es diesen ganzen Adels-Schmarrn in der Form nicht mehr gibt. Allerdings hängen immer noch ein paar Blaublütige im öffentlichen Leben herum und machen tüchtig Tamm-Tamm. Grund genug für MALMOE, sich die aktuellen adeligen Umtriebe in einem Schwerpunkt einmal genau anzusehen.

Ein zweiter, ebenso geschichtsträchtiger Schwerpunkt widmet sich der Diskussion um die notwendige Neugestaltung des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, zuletzt aufgetischt bei der Tagung #HGMneudenken und derzeit Thema mehrerer parlamentarischer Anfragen. Natürlich blicken wir in MALMOE 91 auch auf die neue grün-gewaschene Bundesregierung, auf allgegenwärtige Retrotrends und auf vieles mehr. Ansonsten freuen wir uns aber sehr, dass es die geschichtsträchtige und beachtliche 20 Jahre alte, linke Gazette MALMOE noch immer und noch immer so quicklebendig gibt.

Herzlichst
die MALMOE-Redaktion