MALMOE

Editorial 81

MALMOE 81, Dezember 2017

Was uns bei der Produktion dieser Ausgabe am meisten bewegte: Also, wie jetzt? Mit Bindestrich? Großgeschrieben? Klein? Auseinander oder in einer Wurst? Und die Farbe! Sie nach ihrer selbstgewählten neuen Farbe nennen oder doch nicht? Nach der alten Farbe? Auch schwierig – gibt es doch einen langen Kampf von Schwarzen Aktivist_innen, das Wort Schwarz positiv zu besetzen und anders zu konnotieren. Kursiv? Aber nein! Kursiv schreiben wir hinfort nur mehr Werktitel. Worum es geht? Darum, worüber wir lieber nicht schreiben sollen wollen würden – aber eben müssen. Um die uns unmittelbar bevorstehende Regierung von ÖVP und FPÖ. Einige Vorhaben, im Zeichen der Rückschrittlichkeit und Repression – Durchgreifen per Kontrolle, Dekret, Erlass, – sind schon durchgesickert, viel, viel mehr wird noch folgen. Wir beginnen deshalb hier in der Ausgabe mit unserem „Poesiealbum Schwarz-Blau“, das uns wohl leider die nächsten Jahre durchs Schlimmste begleiten wird. Zeit für eine Psychotherapie? Dient die denn nicht der neoliberalen Selbstoptimierung? Ohnehin ist sie in Österreich kaum leistbar. Ein Ticket für die WM 2018 in Russland kann sich auch niemand leisten – reden wollen wir aber lieber über Homophobie, warum sie im postkommunistischen Raum so eine unsägliche Rolle und wie es dort um die politischen Strategien von LGBTs steht. Außerdem im Fokus: Der Konflikt zwischen Katalonien und dem spanischen Zentralstaat. Kurz vor der Wahl des katalanischen Parlaments am 21. Dezember, beleuchten wir die Hintergründe der Auseinandersetzung.

Zum Schluss bleibt uns, allen Leser_innen fröhliche Jahres-Abschlussfeiern zu wünschen, die trotz aller gewünschten Illuminierung nicht dazu führen, den Tag X zu verschlafen.

Herzlichst
die MALMOE-Redaktion