MALMOE

Regierungsspitzen

Islamabad

Die pakistanische Regierung verlangt von jedem der rund zwei Millionen Menschen, die aus Afghanistan geflohenen sind, 830 Dollar. So viel kostet die Ausreise aus Pakistan, wenn man sein Visum überzogen hat und sich somit illegal im Land aufhält. Der Westen ist empört über diese Praxis. Die meisten der zwei Millionen haben für westliche Organisationen gearbeitet und können unmöglich nach Afghanistan zurück. Die US-Regierung plant, 25.000 Menschen in die USA umzusiedeln, das Vereinigte Königreich will 20.000 aufnehmen. Doch die Taliban haben bereits vor zweieinhalb Jahren die Macht zurückerobert. In London und Washington hat man es offenkundig nicht eilig die eigenen Versprechungen zu erfüllen. Die Regierung in Islamabad ist deshalb erbost und will mit den Strafzahlungen Druck machen. Die Geflohenen sind hierbei nur Spielbälle.

Washington


Angesichts der Terroranschläge der Hamas hat die US-Regierung in Gestalt des republikanischen Senators Lindsey Graham eine einfache Lösung parat: „Das ist ein religiöser Krieg, macht den ganzen Gazastreifen platt.“ Er sagt nicht genau, ob er damit meint, dass auch alle Menschen dort getötet werden sollen, aber ansonsten hat er ganz gut zusammengefasst, was Religion für ihn und die radikale Rechte in den USA, in Israel und in der arabischen Welt bedeutet: Vernichtung. Fanatische Christ:innen, Jüd:innen und Muslim:innen unterscheiden sich an dieser Stelle kaum. Theologisch gesehen ist etwas daran faszinierend. So handeln Menschen nur, wenn sie felsenfest davon überzeugt sind, dass es keinen strafenden Gott geben kann. Andernfalls wären sie vermutlich vorsichtiger.