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MALMOE

Poesiealbum #21/Türkis-Grün #11

Die Arbeit der österreichischen Bundesregierung ist bekanntlich einfach nur „mega, mega, mega“. Besser geht’s bald wirklich nicht mehr. Die MALMOE ist seit Jahren schockstarr vor Begeisterung und versucht mit dieser Kolumne ihrer aufrichtigen Anerkennung für die wunderbare Regierungsarbeit Ausdruck zu verleihen.

Es tut uns alles wirklich leid

Wenn der unabhängige und differenzierte Journalismus in Österreich erledigt wird, dann kann man das als Journalist:in schon auch irgendwie persönlich nehmen. Aber andererseits dürfen wir unsere Augen nie vor dem Leid unserer Mitmenschen verschließen, denn auch die grünen Abgeordneten im Nationalrat haben es nicht leicht. Die Klubobfrau des Grünen Parlamentsklubs Sigi Maurer trat vor das Parlament, nachdem sie gerade die „Wiener Zeitung“ gekillt hatte, und verkündete den Beschluss die Fördergelder für die „Verbesserung der journalistischen Qualität“ an den Boulevard zu verschenken und zwar insbesondere an die beiden, unter korruptionsstaatsanwaltlicher Beobachtung stehenden, Familien Dichand und Fellner. Die Abgeordnete Maurer tat dies mit fast tränenerstickter Stimmen und schluchzte ins Plenum: „Glaubt ihr uns fällt es immer leicht, so schwere Entscheidungen zu treffen?“ Ganz offen, Frau Maurer, wir wissen nicht, wie es sich anfühlt, gegen die eigenen, möglicherweise noch vorhandenen Überzeugungen eine desaströse Scheißpolitik zu machen und die dann immer wieder der Öffentlichkeit verkaufen zu müssen. Aber wir haben trotzdem einen Vorschlag für die grüne Partei, wie sie sich nach dem Ende dieser Regierung reinigen könnte. Bitte die Abgeordnete Sigrid Maurer, kurz bevor sie sich mittels ihrer ganzen tollen Kontakte in die Wirtschaft verabschiedet, mit der ÖVP-Zwangsmitgliedschaft bestrafen.

Große Geste

Brief der MALMOE-Redaktion ans Bundeskanzleramt:

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Karl Nehammer, wir möchten Ihnen einen wichtigen Vorschlag unterbreiten. Uns erscheint ein Abgang mit Stil, Herz und Anmut wichtig, nicht zuletzt im Hinblick auf den Tourismusstandort Österreich, der sich – dürfen wir sagen – universeller Beliebtheit erfreut. Da Sie vorausschauendes Agieren offenkundig so sehr schätzen wie wir, möchten wir Ihnen vorschlagen, dass die Republik Österreich ein kosmisches Monument errichtet. Dies muss (kostengünstig) nicht mehr sein als ein handelsüblicher Satellit, der in die Erdumlaufbahn geschossen wird. Darauf eine Plakette für zukünftige Sternenreisende ferner Planeten. Hier schlagen wir als Aufschrift folgenden Text vor:
Servus, Griaß Di (österreichische Freundlichkeit überdauert damit alles), leider haben wir die Lebensgrundlage auf dem Planeten Erde zerstört und sind alle tot (trauriges Emoticon). Aber der Österreichischen Volkspartei war es über viele Jahrzehnte gelungen, eine weltweit (!) wettbewerbsfähige Industrie zu schaffen. Das „Autoland Österreich“ wurde für seine Innovationskraft und Leistungsstärke bewundert. Darauf werden wir für immer stolz sein.
Mit freundlichen Grüßen,
Karl Nehammer

Wir denken, ein Foto von ihnen auf der Satellitenplakette wäre passend, damit sich die intergalaktischen Besucher:innen auch vorstellen können, wie die dümmste Spezies des Universums so aussah. Was meinen Sie?
Hochachtungsvoll, die MALMOE-Redaktion