MALMOE

Fragen an den Kellner

(In einem unserer Lieblings-Ex-Raucher_innenbeisl)

Trotz des überaus erfolgreichen Volksbegehrens und diverser politischer Kampagnen stand die Durchsetzung des kompletten Rauchverbots in der Gastronomie unter einem schlechten Stern, wurde politisch instrumentalisiert und lenkte oft vom eigentlichen Thema, der Gesundheit, ab. Seit dem 1. November 2019 ist das neue Gesetz in Kraft und unser liebstes Ex-Raucher_innenbeisl noch immer da. Grund genug, um auf ein Bier zu gehen und nachzufragen, was sich seit der Gesetzesänderung getan hat.

Hallo! Sind Sie eigentlich Raucher?

(schmunzelt) Ja, leider.

Dann müssen Sie ja jetzt auch vor die Tür zum Rauchen. Rauchen Sie denn jetzt weniger?

Ich find’s angenehm, kurz rauszukommen, ein bisschen frische Luft zwischendurch nach der ganzen Zeit im Lokal. Das ist erfrischend. Aber wirklich weniger rauche ich nicht.

Gab’s denn bis jetzt Probleme mit den Anrainer_innen? Es wurde ja, bevor das Gesetz eingeführt wurde, viel über mögliche Lärmbelästigung diskutiert.

Mit den Anrainer_innen gab’s keine Probleme. Aber wir haben ja auch im Sommer den Gastgarten bis in die Nacht geöffnet, die wissen schon, dass es manchmal ein bisserl lauter werden kann, das ist okay. 

War der Rauch für Sie eine Belastung bei der Arbeit? Ist es ohne Rauch angenehmer? 

Ja, auf jeden Fall, obwohl ich selbst Raucher bin. Aber hier im Lokal war’s wirklich extrem, es war schon sehr verraucht. Manchmal haben mir richtig die Augen gebrannt, wenn ich am Abend Schicht hatte. Das war schon immer sehr arg. Es ist schon viel besser jetzt. Vor ein paar Jahren haben wir ja diese Glastür eingebaut, damit’s einen abgetrennten Nichtraucherbereich gibt. Hat kaum was gebracht.

Ja, stimmt, damals haben sich einige Gastronom_innen beschwert, weil die Umbauarbeiten oft kompliziert und teuer waren. Bevor das Gesetz eingeführt wurde, gab es ja auch die Befürchtung, dass weniger Leute ins Beisl gehen werden. Wie ist das bei Ihnen?

Ja, tatsächlich sind spät am Abend weniger Gäste hier. Die Einnahmen sind schon ein bisserl zurückgegangen. Mal schauen, wie’s weitergeht. Im Sommer ist eh alles anders, weil wir dann ja den Gastgarten geöffnet haben. Da können die Leute dann wieder so viel tschicken, wie sie wollen. 

Also noch den restlichen Winter überstehen?

Ja, genau, im Sommer, wenn alle draußen sitzen, ist alles vergessen.

Jetzt, wo der Rauchgestank weg ist, schmeckt und riecht man alles besser. Glauben Sie, dass es die Küche schwerer hat, wenn die Speisen nicht von Rauch übertüncht sind?

Haha, Scherzkübel, unsere Küche ist eh Weltklasse.