MALMOE

Rechtsextreme PR | MALMOE 79 Schwerpunkt

Kommunikation von rechts

So eine Scheiße! Da denken wir uns bei ­MALMOE seit 17 Jahren, wir würden einigermaßen redlichen Journalismus im Zeichen der Herrschaftskritik betreiben, und dann wird auf einmal klar, was alternative und unabhängige Berichterstattung abseits der „Systemmedien“ wirklich bedeutet.
Die extreme Rechte hat es tatsächlich nachhaltig geschafft, eine Gegenöffentlichkeit zu etablieren. Noch immer ist die Rede von der „Lügenpresse“ en vogue und Magazine wie Jürgen Elsässers Compact (verkaufte Exemplare pro Monat übrigens bei etwa 40.000 Stück) rühmen sich des kritischen Journalismus, der dem vermeintlich unterdrückten Volk eine Stimme gegen die „Herrschaft des Establishments“ verleiht. Das in den völkischen Presseprodukten enthaltene Geplärre wird schließlich auch noch als Akt der Subversion verkauft.
Was sagt man dazu? Naja, zum Beispiel, dass es mehr als bezeichnend ist, dass in den Heimatländern des Nationalsozialismus die konservative Revolte und die Anrufung des autoritären Charakters als politische Strategie gut funktionieren und darüber hinaus sogar ein klasse Geschäftsmodell abgeben.
Dieser Schwerpunkt behandelt die Frage, wer momentan die entscheidenden AkteurInnen der rechten Gegenöffentlichkeit sind und welche Kommunikationsformen diese wählen. Neben offener Hetze findet man in Medienerzeugnissen und Sozialen Netzwerken ebenso Formen von codierter Sprache, die versucht, ihren eigentlichen Gehalt zu verschleiern. Aber auch im öffentlichen Raum ist der Rechtsextremismus stark präsent, die Kommunikationsmittel sind hier beispielsweise Plakate, Sticker oder verschiedenste Tags.