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  Let it be known #4

Kolumne zu storytelling und anderen politischen Momenten

REACT AND RESIST - NO STEP BACK

Reaja ou sera morto ou será morta ist eine Zusammensetzung von Schwarzen politischen Bewegungen in Salvador da Bahia, Brasilien. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit ist es Widerstand gegen Polizeigewalt zu leisten. In Verbindung damit unterstützt die Bewegung Familien vieler Opfer, die durch „legale“ Exekution ermordet wurden, und für eine Wiedergutmachung durch den Staat kämpfen.

Am 24. August fand der III International March Against the Genocide of Black People in Salvador da Bahia statt. Seit 10 Jahren arbeitet Reaja ou sera morto ou será morta als politische Bewegung und kämpft für die Sichtbarkeit und Rechte Schwarzer Menschen. Nicht nur in Brasilien, sondern auch in Verbindung mit anderen Schwarzen Menschen auf transnationaler Ebene, im globalen Schwarzen politischen Kontext. Dieser Marsch ist nicht als ein losgelöstes Ereignis zu sehen, vielmehr steht es in einer Reihe unterschiedlicher widerständiger Praxen wie Debatten, Konferenzen, community services, Veranstaltungen und Workshops, die das ganze Jahr über in Salvador stattfinden.

Reaja distanzieren sich dezidiert von staatlichen Institutionen und jeglichen parteipolitischen Zusammenhängen, um nicht innerhalb eines institutionalisierten rassistischen Machtsystems zu agieren, sondern unabhängig und ohne eine Reproduktion neokolonialer Machtverhältnisse. Die Reaja-Bewegung anerkennt einen respektvollen Umgang im Kampf für die Umverteilung von Machtverhältnissen und Privilegien als zentral in ihrer Arbeit. Die Bewegung widersetzt sich so der Mundtotmachung und Ermordung Schwarzer Menschen tagtäglich, durch strukturelle, institutionalisierte, koloniale und rassistische gesellschaftliche und staatliche Verhältnisse, welche die Unterdrückung Schwarzer Menschen global generieren. Reaja nimmt eine autonome politische Positionierung ein, da der Widerstands- und Befreiungskampf niemals mit kolonialer Unterdrückung einhergehen kann.

In diesem Sinne, sieht sich Reaja verbunden mit der #Black Lives Matter Bewegung in den USA wie auch mit zahlreichen anderen Schwarzen antirassistischen Bewegungen, denn sie versteht die Schwarze Diaspora und Schwarze Menschen im antirassistischen Widerstand als verbundene politische Bewegung. Der Marsch selbst, der als Befreiungsprozess zu verstehen ist, greift die Lebensrealitäten marginalisierter Schwarzer Menschen auf – Schwarze Menschen, die in Armut leben oder im Gefängnis und sonstigen Strafanstalten in Haft sind – und öffnet so Diskussionen dort, wo parteiliche Sichtbarkeit und menschenrechtliche Unterstützung stark benötigt wird.

Wir solidarisieren uns mit der Widerstandsbewegung von Reaja in Salvador da Bahia, Brasilien: Frente ao Genocídio do Povo Negro, Nenhum Passo Atrás!!


online seit 16.11.2015 17:18:35 (Printausgabe 72)
autorIn und feedback : Jennifer Ndidi Iroh und Rafaela Siegenthaler




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